Peniskanone

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Ich interessierte mich nie für Rammstein. Ich wusste nicht, wer und was sich dahinter verbarg, welche Art Musik gespielt wurde. Jetzt werde ich mit Daten überflutet. Trotzdem steht es mir nicht unbedingt zu, über diese gewaltverherrlichenden Texte zu urteilen. Dazu weiß ich einfach zu wenig über die Truppe. Und dass in den Bühnenshows eine Art Riesenpenis Kunstsperma in Richtung Publikum abspritzt, war mir ebenfalls unbekannt. Mir erschließt sich aucj nicht, was es damit auf sich haben könnte. Aber schließlich handelt es sich ja um Kunst. Und Kunst ist frei! Die Protagonisten berufen sich auf ihr lyrisches Ich. Und letztlich wird ja niemand gezwungen, diese Art Musik (…) zu konsumieren. Nun allerdings, erhebt eine Irische Konzertbesucherin schwere Vorwürfe gegen die Band, speziell gegen ihren Frontmann. Wie schon lange bei Konzerten üblich, wurde sie offenbar für die Row Zero gecastet und hatte damit auch die Möglichkeit, an einer After-Show-Party teilzunehmen. Dass sie nach eigener Aussage zunächst unter Drogen gesetzt und dann sexuelle Handlungen vorgenommen wurden, ist schon ein krasser Vorwurf. Kann es sein, dass da jemand seine Popularität in krimineller Weise ausnutzt? Das Ganze wäre nicht mehr mit dem lyrischen Ich zu begründen – es handelte sich tatsächlich um Straftatbestände! Erste Staatsanwaltschaften ermitteln. Die Tournee wird allerdings weitergeführt. Die Rammstein-Anwälte versuchen, alle Anschuldigungen abzuwehren. Egal, was man darüber denken mag, Vorverurteilungen sind zu vermeiden. In unserem Land gilt die Unschuldsvermutung. Und zwar so lange, bis das Gegenteil bewiesen ist. Es ist spannend, in welche Richtung sich alles entwickeln, was noch alles ans Licht kommen wird. Und sollten sich die Vorwürfe bestätigen, war es das dann wohl mir Rammstein – lyrisches Ich hin oder her!

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