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Wer sich mit den politischen Umständen in China und dem Zustandekommen von Olympia in Peking befasst hat, kann sich an Bildern über die sportlichen Wettkämpfe kaum erfreuen. Den AthletInnen tut man damit sicher unrecht. Doch was steht höher? Der sportliche Erfolg Einzelner oder die Unterdrückung von Millionen Uiguren? Um der Welt zu zeigen, was möglich ist, wurden in der wasserarmen Nähe Pekings Wintersportstätten aus dem Boden gestampft und mit tausenden Tonnen Kunstschnee präpariert. Eine riesige Propagandashow! Das IOC macht dabei von Anfang an gute Miene zu bösem Spiel. Mit keiner Silbe geht man dort auf Menschenrechtsverletzungen, Umweltschäden (…) ein. Auf kritische Fragen wird stattdessen gebetsmühlenartig wiederholt, dass Sport und Politik zu trennen seien. Der mächtige Sportverband lässt sich von Xi Jingping kaufen und verrät seine eigenen Ideale. Kein gutes Zeichen.