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Wir freuten uns schon darauf, unseren grünen Freund – wie in jedem Jahr – nach dem Fest gemeinsam mit guten Bekannten zu verspeisen. Wir suchten dazu diesmal einen besonders vitalen und großen Vertreter seiner Zunft aus. Im Internet fanden wir dazu eine Reihe Rezepte, die wir gern ausprobieren wollten. Doch beim Kauf lief irgendetwas schief. Wir übersahen eine Art Fähnchen an der Spitze unseres Exemplars (siehe Titelbild). Wir nahmen es erst am vierten Advent wahr – beim Aufstellen des guten Stücks. Auf diesem gelben Fähnchen stand u.a. geschrieben: „Nicht zum Verzehr geeignet.“ Jetzt sind wir natürlich sehr traurig. Wir fragen uns, ob vielleicht jemand ein nachweislich (!) essbares Modell dieser Gattung erwarb und selbst vielleicht keine Tannen (…) verspeisen mag. Dieser Jemand möge sich bitte bei uns melden. Vielleicht tritt sie/er ihren/seinen Baum ja an uns ab?! Dann wäre unsere Welt wieder in Ordnung…
Aber jetzt mal im Ernst. Es gibt tatsächlich wunderbare Rezepte, wie man Tannennadeln verwerten und sogar essen kann. Das hatte ich gar nicht auf dem Schirm. So lassen sich diese Dinger z.B. zu einem Sirup, zu Gewürzen oder Tee verarbeiten. Tannenspitzen schmecken auch hervorragend, wenn man sie in heiße Schokolade taucht und dann abkühlen lässt – sozusagen als Konfekt. Es besteht ebenfalls die Möglichkeit, aus den Nadeln der Tanne einen wohltuenden Badezusatz herzustellen. Leider handelt es sich bei unserem Baum um ein Exemplar, das wahrscheinlich mit giftigen Spritzmitteln behandelt wurde. Daher auch der Hinweis, dass der Baum nicht zum Verzehr geeignet sei. Das ist wirklich schade. Nächstes Weihnachten werden wir sicher darauf achten, eine essbare Ausfertigung des grünen Baumes zu erwerben. Vielleicht probieren wir die Rezepte auch vorher schon mal aus. Schließlich stehen Tannenbäume überall herum. Da kann jedermann ohne Probleme mal zwischendurch ein paar Nadeln ernten. Dem Baum tut das sicher nicht weh… 😉