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Olaf Lies spricht von einer Wasserkrise. Der Niedersächsische Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz registrierte, dass die Grundwasserstände stetig sinken!
Nun müssen wir schnellstens etwas tun. Aber was? Neben dem Klimawandel als Hauptverursacher, sind für die sinkenden Grundwasserstände leider noch andere, hausgemachte Gegebenheiten verantwortlich, die wir gar nicht so richtig auf dem Schirm haben. Auch sie tragen ihren Teil zur Misere bei.
So versiegeln wir Deutschlandweit täglich ein Areal, dass etwa der Größe von 50 Sportplätzen entspricht. Gemessen an der Gesamtfläche Deutschlands von 357.386 km², liegt der Anteil von Siedlungs- und Verkehrsflächen mit derzeit etwa 50.000 km² bei einem Siebtel davon. Auf diesen erschlossenen und zum großen Teil auch versiegelten Flächen versickert Wasser kaum noch.
Die fallenden Niederschläge werden stattdessen gesammelt, kanalisiert und einem Vorfluter zugeführt. Das Süßwasser landet über Bäche und Flüsse also irgendwann im Meer, statt im Aquifer. Der Grundwasserspiegel sinkt.
Ein weiteres Problem ist unser täglicher Wasserverbrauch. Die Industrie entzieht das nasse Gut dem normalen Kreislauf für bestimmte Produktionsprozesse – etwa zur Kühlung, zur Reinigung oder als Lösungsmittel. Anschließend wird das gebrauchte Wasser wieder halbwegs gereinigt/abgekühlt. Genau wie der Niederschlag (siehe oben), wird es in einen Vorfluter oder einen Fluß abgegeben. Wir entziehen es also auch hier dem normalen Kreislauf.
Wasser, dass wir in unseren Haushalten fürs Duschen, Kochen, Putzen, die Wäsche usw. nutzen, geht über die Kanalisation und die dahinter geschalteten Kläranlagen denselben Weg.
In den vergangenen Jahrhunderten begradigten wir wegen der Binnen-Schifffahrt unsere Flüsse. Wir wollten diese Wasserstraßen als Transportwege nutzen. Zahlreiche Flußwindungen entfielen. Mit ihnen verschwanden Auen, die früher das Hochwasser aufnahmen und versickern ließen. Dafür kam die Bebauung bis dicht an die Ufer der mittlerweile kanalähnlichen befestigten Wasserläufe heran. Nun wundern wir uns, warum das Wasser unserer Flüsse immer schneller fließt und sich Überschwemmungen häufen. Dabei rächen sich nur die Sünden, früherer Generationen.
Reißen wir das Ruder also endlich herum. Genau, wie wir fast alle Bereiche unserer Natur durch unser Tun nach und nach schädigten, können wir einige dieser Fehler nach und nach zumindest abmildern. Der Wasserhaushalt würde davon merklich profitieren.
Dafür müssen wir intelligente Systeme entwickeln, die das Wasser dort halten und schließlich versickern lassen, wo es vorher vom Himmel fiel. Mehr Ãœberlaufbecken, Rigolen oder Zisternen wären z.B. ein guter Anfang…
Aber auch das Pflanzen von Bäumen, also das Aufforsten und das Anlegen von Biotopen oder kleinen Wäldern oder Buschinseln wäre sinnvoll. Denn dort wo Pflanzen, Gräser, Büsche und Bäume sind, wird auch Wasser gespeichert. Das heißt, dass wir uns auch weg von diesen langweiligen, grauen Friedhofsgärten bewegen, die ganz ohne Pflanzen und Getier auskommen.
Das Wissen darüber, wie wir Abhilfe schaffen können, ist im Prinzip vorhanden. Wir müssen es nur anwenden bzw. umsetzen!
Parallel dazu, sollten wir natürlich auch gegen das global warming arbeiten, weniger mit dem Auto fahren, nicht mehr fliegen, kein Fleisch essen, unseren Plastikverbrauch einschränken, Frieden schaffen (…) und diese blöde Pandemie überstehen.