Katzen erwecken die KUFA!

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Samstag, 03.10.2020, in der Kulturfabrik Lösecke. Eine lange, Corona bedingte Durststrecke, ohne jegliche Auftritte oder Tanzveranstaltungen findet endlich ein Ende! Mit einem ausgeklügelten Hygienekonzept, darf es nun weitergehen. Die Improvisationskünstlerinnen von Schmidts Katzen haben die Ehre, diesen KUFA-Restart zu vollziehen.

50 Zuschauer – mehr sind nicht zugelassen – werden nach dem Einlass an Dreiertische geleitet, an denen Sie Platz nehmen. Dort sitzend, kann der ansonsten vorgeschriebene Mund-/Nasenschutz abgelegt werden. Entgegen  der postcoronalen Zeit gibt es sogar ein Catering. Getränke werden also an den Sitzplatz gebracht! Auf jedem Tisch steht eine Kerze. Wird sie ausgeblasen kommt der Service! Ganz einfach.

Pünktlich um 20:00 Uhr tritt Impro-Musiker Malte Hollmann auf die Bühne. Eine zweite, maskentragende, männliche Person macht sich mitten durch den Zuschauerraum ebenfalls auf den Weg ins Rampenlicht. Unterwegs wird mehrfach ein lautes Zahlwort gerufen: 204… 204… 204! Die Zuschauer grübeln, was das bedeuten könne.

Auf der Bühne lüftet sich das Geheimnis. Hinter der Maske verbirgt sich nämlich kein Improspieler, sondern mit Stefan Wehner der Geschäftsführer der KUFA. Er erklärt den erwartungsvollen Zuschauern, dass die KUFA seit dem 13.03.2020 geschlossen war. Bis heute mussten 204 lange Tage vergehen, bevor ihr wieder Leben eingehaucht werden kann. Voraussetzung dafür: Ein strenges Hygienekonzept! Stefan entschuldigt sich fast dafür, macht aber klar, dass es nicht ohne ginge. Einen erneuten Logdown könne die KUFA nicht verkraften. Den Besuchern wünscht er einen schönen Abend und verschwindet wieder.

Malte bedient nun die Tasten seines Imstrumentes und die Katzen, Stefanie Petereit und Kirsten Schmidt, dürfen endlich die Manege erobern. Sie begrüßen die Zuschauer überglücklich.

Nach einem Warm-Up für das Publikum geht es nun richtig los. Es gibt einen bunten Reigen lustiger und bizarrer Geschichten, es wird gesungen und getanzt. Die Besucher kommen voll auf ihre Kosten. Auf der Bühne sind schmatzende Moosfresser oder hüpfende Meerjungfrauen (die können ja nicht laufen…) zu bewundern. In einer Szene muss eine Kundin einen fiktiven Gegenstand erraten, den sie gerade in einem Geschäft reklamieren soll. Das Publikum hat den Gegenstand – einen Amphibiensarg (was immer das auch sein mag…) – kreiert, nachdem die als Kundin vorgesehene Impro-Spielerin kurz die Bühne verlassen musste. Die zweite Improspielerin kennt diesen Gegenstand also und verkörpert eine Verkäuferin, die auf die Beschwerde der Kundin reagiert. Es entwickelt sich ein Dialog, wie wir ihn wahrscheinlich alle selbst aus ähnlichen Kundengesprächen kennen. Die Verkäuferin gibt dabei versteckte Tipps, die Wörter Sarg oder Amphibie dürfen dabei aber nicht ausgesprochen werden. Die Kundin tastet sich verbal mühsam an den Gegenstand heran. Schließlich errät sie das Rätsel. Das Publikum hat Spaß und lacht Tränen. Es folgten weitere Szenen in denen z.B. auf Kommando zwischen den Sprachen Deutsch und Spanisch (jedenfalls sollte es sich so anhören…) hin und her geswitcht wird. Einfach köstlich.

Am Ende folgt sogar noch eine Zugabe und alle sind zufrieden. Die Mitarbeiter der KUFA, Schmidts Katzen und ein dankbares Publikum.

Bleibt zu hoffen, dass es für die Mitarbeiter der KUFA auch weitergeht. Die einzelnen Hygienemaßnahmen waren vorbildlich, gut umsetzbar und nervten überhaupt nicht. Durch die reduzierte Besucherzahl konnten Abstände eingehalten werden. Der Corona-Zuschlag auf die Eintrittskarten tat keinem weh. Im Gegenteil. Mit diesem Konzept sollte der KUFA-Betrieb also auf jeden Fall fortgeführt werden!

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