VW in der Krise …

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VW hat sich in den letzten Jahrzehnten vom Anbieter günstiger, fahrbarer Untersätze, längst zum Produzenten von Fahrzeugen der Mittel- und Oberklasse hin entwickelt. Neben Marken wie Audi, Seat und Skoda, gehört auch Porsche zum Konzern.

Ein Beispiel: Der legendäre VW Käfer mit mittlerer Ausstattung kostete 1965 nur 4.500,-DM. Das entsprach der Summe, die ein normaler Arbeiter damals innerhalb ca. fünf Monaten verdiente. Heute muss der gleiche Arbeiter für einen vergleichbaren VW Polo, der für etwa 25.000,-€ zu haben ist, umgerechnet 10 Monate schuften. Das ist doppelt solange!

Für mehr Leistung und mehr Schickimicki, greift der Kunde sogar noch erheblich tiefer in die Tasche. Auf Dauer können und wollen sich das immer weniger Menschen leisten. Die Lebenshaltung und alles andere wird ja gleichermaßen teurer.

Es ist nachvollziehbar, dass dieser Umstand zu sinkenden Absatzzahlen führt. Das Geld sitzt nicht mehr so locker. Die Konzernleitung muss nun die Notbremse ziehen und droht mit Entlassungen und Werksschliessungen. Es wird viel spekuliert, wer die Schuld an dieser Misere trägt. Diese Diskussion bringt aber nichts. Es muss nach vorn gedacht werden.

Die über Jahre verwöhnten ManagerInnen, Angestellten und ArbeiterInnen müssen ihre Komfortzone verlassen. Es gibt kein weiter so. Das wird zwar schmerzlich, aber andere Wirtschaftszweige haben das auch schon hinter sich gebracht.

Es bleibt zu hoffen, dass Arbeitnehmer, die nun ihren Job verlieren – das gilt leider auch für zahlreich Zulieferer – außerhalb der Autoblase eine Arbeit finden. Aufgrund des sich zuspitzenden Fachkräftemangels in unserem Land, ist das hoffentlich kein Problem.

 

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