(216)
Einige Zeitgenossen scheinen es noch immer nicht verstanden zu haben: Unter den Augen der ganzen Welt knutscht der Präsident des spanischen Fußballverbandes alle frischgebackenen Weltmeisterinnen ab. Ich dachte, in dieser post-me-too-Zeit wäre so etwas nicht mehr möglich und traute meinen Augen nicht. Was nimmt sich dieser Mensch heraus? Ich empfand es als unangenehm und peinlich. Schließlich gipfelte die Sache bei einer der Spielerinnen in einem nicht einvernehmlichen Kuss auf deren Mund. Müssen sich Frauen so etwas gefallen lassen?! Nein, das müssen sie nicht. Doch es ist schwierig „Stopp!“ zu sagen, wenn die ganze Fussballwelt zuschaut. Genau diesen Umstand nutzte der Präsident schamlos aus. Ein Wangenkuss mag im Freudentaumel vielleicht noch vertretbar sein. Aber alles andere ist übergriffig und sexistisch. Eine nachträgliche Entschuldigung reicht bei Weitem nicht aus, alles ungeschehen zu machen. Ein Rücktritt ist die einzige Konsequenz! Und außerdem eine Therapie, die diesem Funktionär sein peinliches Macho-Gehabe austreibt!