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Plogging ist ein Kunstwort. Es geht aus dem Schwedischen plocka upp (aufheben) und dem Englischen jogging (laufen) hervor.
Die Ursprünge des Ploggings liegen in Schweden. Es wurde 2016 – eher zufällig – von Erik Ahlström erfunden. Er joggte seinerzeit durch Stockholm. Dabei fiel ihm und seinen Laufgenossen Müll auf, der überall herumlag. Sie beschlossen, diesen Müll fortan beim Joggen aufzusammeln. Dafür brachten sie zu ihrem nächsten Treffen Mülltüten mit und lasen darin Unrat auf, den sie an ihrer Laufstrecke fanden. Das Plogging war geboren!
Die weitere Ausbreitung dieser neu entdeckten Sportart beschränkte sich zunächst nur auf Schweden. Seit 2018 entwickelte sich das Plogging dann jedoch zu einer weltweiten Bewegung. Heute wird z.B. auch in Brasilien, Australien, Dänemark, Kanada, Indien oder den USA geploggt – natürlich auch bei uns in Deutschland.
Beim Plogging sammeln also Jogger (Läufer) oder Walker (Geher) während ihrer sportlichen Betätigung, herumliegenden Müll auf. Dabei wird etwas für den eigenen Körper und für die Natur getan. Der Organismus kommt in Wallung und die Umwelt wird etwas sauberer.
Die Plogger tragen während des Joggens oder Walkens Müllbeutel mit sich herum, die mit dem aufgesammelten Abfall zunehmend schwerer werden. Dadurch steigt dann auch die körperliche Anstrengung.
Einerseits verursacht durch das stetig größer werdende Gewicht des Beutels, andererseits durch die erforderlichen Move‘s. Denn die Sporttreibenden stoppen häufig, sie bücken sich, heben Abfall auf, machen den Rücken wieder gerade, packen das Aufgelesene in ihre Tüte und joggen/walken schließlich weiter. Das Plogging lässt sich durch diese Bewegungsabläufe sogar mit einem Intervall-Training vergleichen.
Diese Art des Müllsammelns wird übrigens häufig als eine gemeinsame Aktivität umweltbewusster Menschen durchgeführt. So treffen sich viele Walking- und Jogginggruppen regelmäßig zum Ploggen oder veranstalten spezielle Events, um neue Mitstreitende zu rekrutieren.
Vielleicht führt diese Bewegung ja dazu, dass gewisse Zeitgenossen beim Anblick von Ploggern ins Grübeln kommen. Idealerweise werfen sie ihren Müll dann nicht mehr in den Park oder unters Gebüsch.
Aber was machen die Plogger, sollte es irgendwann keinen Müll mehr geben, den man beseitigen kann? Mmmh, vielleicht Brennholz sammeln…, oder Blätter? Irgendetwas wird sich finden!