Falsche Visionen!

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In ihrer besten Zeit, lang ist’s her, legten Postkutschen durchschnittlich etwa 10 km/h zurück. Das war deutlich schneller, als man sich länger auf eigenen Füßen fortbewegen konnte. Dennoch benötigte man viel Zeit, um von A nach B zu gelangen. Denn der Kutscher und seine Pferde brauchten natürlich auch Ruhezeiten, mussten ab und zu Nahrung aufnehmen und natürlich schlafen.

Eine Art Quantensprung, löste die Erfindung der Eisenbahn aus. Die sogenannten Stahl- oder Dampfrösser übernahmen mit ihren Waggons den Job der Postkutschen. Sie waren schneller und transportierten viel mehr Passagiere. Anfang des 19. Jahrhunderts erreichte in England eines dieser Rösser – die ‚Rocket‘- mit ihren angehängten Wagen schon knapp 50 km/h. Zwischen Kutsche und Zug lagen Welten! Heute rasen ICE’s in einem Tempo von mehr als 200 km/h über‘s Gleisbett. Trotzdem gibt es Ãœberlegungen, parallel zur A7 eine weitere Schnellbahntrasse zu errichten. Wir haben ja noch nicht genug davon. Die Fahrzeit Hannover-Hamburg soll so unter die magische Grenze von einer Stunde gedrückt werden.

Eigentlich lernen wir gerade (und zwar schmerzvoll), dass die Versiegelung von Landschaften und das Bauen schlechthin gestoppt werden muss. Dennoch spielen unbelehrbare Visionäre mit dem Gedanken, über diese neue Bahnstrecke. Sie würde zig Quadratkilometer Boden fressen, Biotope zerschneiden, Unmengen an Ressourcen vernichten. Was, bitteschön, soll das?

Das Zauberwort für eine bessere Zukunft lautet nicht Beschleunigung sondern Entschleunigung! Unser Planet dreht schon viel zu lange im Roten. Wann kapiert Ihr das endlich!

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