Plagiate

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Es gibt JägerInnen, die Schriftwerke, Doktorarbeiten, Bücher (…) auf Plagiate untersuchen. Man nennt sie PlagiatsjägerInnen. Ein neues Geschäftsmodell! Und diese JägerInnen werden immer fündig, egal, wen sie sich vornehmen. Es ist lediglich eine Zeitfrage. Das Internet macht’s möglich. Ein Jäger fand nun zuerst bei Annalena Baerbock und später ein anderer bei Armin Laschet Plagiate. Beide waren bei Quellenangaben in einem ihrer Bücher etwas luschig. Solch handwerkliche Fehler nun zu einem Skandal aufzubauschen, ist allerdings weit übertrieben. Trotzdem stürzen sich alle darauf und schlachten den Umstand für eigene Zwecke aus. Nun gibt es aber viele Gedanken und Aussagen, die jemand teilt. Andere brachten diese vielleicht auch schon auf gängige Formeln und veröffentlichten sie. Das bereits Publizierte umzuschreiben, fällt allerdings häufig schwer. Also wird zitiert. Manchmal wird aber auch nur irgendetwas dahin geschrieben. Auf die Idee, dass Gleiches schonmal in irgendeiner Form veröffentlicht wurde, kommt man gar nicht. Jäger Heidingsfelder (einer dieser Plagiatsjäger…) schrieb bestimmt auch mal ab oder machte sich die Meinung anderer zu eigen. Damals, in irgendeiner Bildungseinrichtung, die er besuchte. Dadurch erhielt er u.U. bessere Zensuren, sein Abschluss wurde qualifizierter!? Sollte man Dritte nun für Dinge verurteilen, die vielleicht unbewusst passierten, oder die man gar selbst schon praktizierte? Irgendwie lugte jede/jeder von uns schonmal zum Mitschüler, zur Kommilitonin. An meine Schul- und Studienzeit darf ich da gar nicht denken. Wissentlich ganze Dissertationen (…) abzukupfern, gehört natürlich verurteilt.

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