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Die Entscheidung für unseren Kurzurlaub fiel uns leicht. Die Unstrut sollte es sein! Ein ca. 190km langer Fluß, der in Nordthüringen entspringt und in Naumbaurg (Sachsen-Anhalt) in die Saale fließt. Diesem Fließgewässer wollten wir von Sömmerda aus bis Naumburg folgen.
Es wurden tolle 5 Tage. Drei Etappen bewältigten wir auf dem Wasser, zwei Etappen mit dem Fahrrad. Wir fuhren durch eine wunderbare Gegend. Wir übernachteten in kleinen Pensionen oder auf Zeltplätzen. Die Infrastruktur für Wasserwanderer ist äußerst günstig. Auf einem Großteil der Tour gibt es in der Nähe von Ein- bzw. Aussetzstellen Bahnhöfe. So ist es kein Problem, mit einem der im Stundentakt pendelnden Züge, sein Fahrzeug zur nächsten Unterkunft nachzuholen.
Die Preise für Übernachtungen sind moderat. Speise- und Weinlokale sind ausreichend vorhanden. Unsere Verpflegung wurde also nicht ausschließlich auf dem Campingkocher zubereitet.
Die Unstrut führte uns durch unterschiedliche Gegenden. Waren die ersten Etappen eher landwirtschaftlich geprägt, fuhren und paddelten wir auch durch mehr oder weniger bewaldete Regionen, durch parkähnliche Gebiete oder Ortschaften. Wir sahen Biber, Enten, Schwäne, Fischreiher, Störche und Eisvögel.
Auf dem letzten Abschnitt von Karsdorf nach Naumburg, passierten wir sogar noch mehrere, über 200 (!) Jahre alte Schleusen. Wirklich sehr imposant! Hier sorgten überaus nette Schleusenwärter für unser problemloses Weiterkommen. Schon von Weitem sahen sie uns heran paddeln und öffneten sogleich die Tore.
Zum Abschluß landeten wir schließlich auf einem Zeltplatz direkt am Zusammenfluß der Unstrut in die Saale, unweit von Naumburg. Dieses schöne Städtchen wurde am letzten Abend erkundet und wir verliebten uns in die Altstadt und die Weine von Böhme und Töchter.
Mit vielen Fotos und mehreren Flaschen Weißburgunder sowie einer Kiste leckerer Weinschorle im Gepäck fuhren wir zufrieden nach Hause. Und eines steht für uns fest: Wir kommen wieder!